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Hand in Hand zusammenarbeiten – Kinderlotse und Babylotse

Die reibungslose Zusammenarbeit verschiedener Angebote im Kosmos der Frühen Hilfen ist für viele Familien entscheidend und auch bedeutsam, um die Familien passgenau zu unterstützen und auf einen guten Weg zu bringen – wie der nachfolgende Fallbericht aufzeigt.
Ein Kindsvater meldet sich telefonisch bei dem Programm Kinderlotse (entsprich Babylotse in Arztpraxen). Den Kontakt hat er von seinem Kinderarzt erhalten. Seine Frau ist im 4. Monat schwanger und erst seit zwei Monaten in Deutschland.

Das Ehepaar hat bereits ein gemeinsames Kind. Der Kindsvater wünscht sich Unterstützung für seine Familie und sich, denn bei dem ersten Kind besteht der Verdacht einer Entwicklungsverzögerung. Die Familie benötigt einen Termin beim Sozialpädiatrischen Zentrum für weitere Untersuchungen. Außerdem suchen sie einen Betreuungsplatz für die 1,5 Jahre alte Tochter – eine schwierige Suche da es zu wenig Plätze für die hohe Nachfrage gibt und bei dem Mädchen ein Förderbedarf besteht. Die junge Mutter spricht kaum Deutsch. Ihr Mann möchte sie daher gerne zu allen notwendigen Terminen begleiten – keine einfache Aufgabe, da er in Vollzeit arbeitet.

Die Kindseltern kommen mit ihrer Tochter zum vereinbarten Termin mit der Kinderlotsin. Sie schauen gemeinsam, ob alle Vormerkungen im Kindernet, dem hiesigen Internetportal für die Vergabe von Kita-Plätzen, gemacht wurden. Die Kinderlotsin informiert die Mutter über umliegende Eltern-Kind-Treffen als Möglichkeit andere Eltern kennenzulernen und ihrer Tochter den fehlenden Kontakt zu anderen Kindern zu ermöglichen. Tage nach dem Gespräch begleitet sie Mutter und Tochter zum Sprachcafé und stellt so den Kontakt zur Familienbildungsstätte her. Schnell findet die Kindsmutter Anschluss, denn einige andere Frauen sprechen dieselbe Muttersprache und laden die Mutter und Tochter zu weiteren Ausflügen und Aktivitäten ein. Der jungen Frau ist ein erster und wichtiger Schritt in Richtung Selbstständigkeit gelungen.
In den nächsten Wochen bespricht sie mit der Kinderlotsin die Details zur Schwangerschaft und der anstehenden Geburt. Die Kinderlotsin vermittelt an die Schwangerenberatungsstelle, um die Gelder der Bundesstiftung für Mutter und Kind zu beantragen.

Auch möchten die Kindseltern weitere Unterstützung und Begleitung durch eine Familienhebamme erhalten. Die Kinderlotsin stellt den Kontakt her und zeitnah kommt es zum ersten Kennenlernen.

Da sich eine Risikoschwangerschaft abzeichnet, leitet die Kinderlotsin an die zuständige Babylotsin im Krankenhaus über. Die Babylotsin hilft bei der Geburtsanmeldung und bei der Suche nach einer Nachsorgehebamme. Die Familienhebamme begleitet die junge Familie einige Monate bis sie auch allein gut zurechtkommen und sich der neuen Situation gewachsen fühlen.

Klar ist, dass die Familie auch zukünftig einer Vielzahl von Herausforderungen begegnen muss, da viele Arzttermine für beide Kinder und weitere Organisation anstehen. Dank der Kinderlotsin hat die junge Mutter erste soziale Kontakte in Deutschland knüpfen können. Wichtig, damit sie sich auch zukünftig wohl fühlt und Unterstützung im Umfeld findet. Dies ist auch für den Kindsvater, als bisher einzige Bezugsperson, eine große Entlastung.

Einige Monate nach der Geburt kontaktiert die Kinderlotsin die Familie, um zu erfahren, wie sich die Situation entwickelt hat. Die junge Mutter geht auch weiterhin zum Angebot der Familienbildung in das Sprachcafé. Die ältere Tochter hat noch keinen Kitaplatz, begleitet ihre Mutter aber zu den Treffen und gewöhnt sich immer besser an die Gruppe, sucht den Austausch mit den anderen Kindern und traut sich, sich mehr und mehr von der Mutter zu lösen. Sie verbleiben, dass die Familie sich bei Bedarf und Sorgen jederzeit bei der Kinderlotsin melden kann – ein wichtiges Signal für die Familie, das zusätzlich ein Gefühl der Sicherheit vermittelt.

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