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Babylotse Frankfurt erhält Qualitätssiegel

Der Deutsche Kinderschutzbund Bezirksverband Frankfurt hat das Qualitätssiegel Babylotse erlangt – herzlichen Glückwunsch. Die Babylotsin Nora Kirschning und die Leitung der Frankfurter Babylotsinnen Nicola Küpelikilinc berichten im Interview von ihren Erfahrungen mit der Vorbereitung und Ablauf der Begehung.

Liebe Nicola, liebe Nora, ihr habt euch vorgewagt und vor kurzem den Antrag auf Vergabe des Qualitätssiegels Babylotse in der Geschäftsstelle eingereicht. Die Begehung hat zwischenzeitlich stattgefunden und wir dürfen verraten, dass ihr das Qualitätssiegel Babylotse erhalten habt. Herzlichen Glückwunsch dazu! Wir würden gerne hören, wie eure Erfahrungen hierzu waren, da dieses Thema ja alle Mitglieder über kurz oder lang betrifft.

Was war eure Motivation, das Qualitätssiegel zu bekommen? 

Nicola: Ich hatte an der Vorbereitung des Qualitätssiegels mitgearbeitet und war neugierig, die Perspektive zu wechseln und als Programmleitung die Kriterien auf unser Programm anzuwenden. Wo entdecken wir Lücken, was ist bereits gut aufgesetzt? 
Gleichzeitig war es uns wichtig, unseren Förderern nachweisen zu können, dass wir eine hohe Qualität gewährleisten.

Was musstet ihr in der Vorbereitung auf die Begehung erledigen? 

Nicola: Auf Leitungsebene haben wir erst mal eine Übersicht angelegt und Schritt für Schritt überlegt, wie wir unsere Arbeit darstellen und nachweisen können. An manchen Stellen ging es nur darum, die relevanten Dateien in die Übersicht abzulegen. Andere Unterlagen mussten aktualisiert werden, z.B. Termine mit Kooperationspartnern oder Fortbildungsnachweise. 
Nora: Als Vorbereitung für die Begehung der Klinik sind wir die Handreichung zum Qualitätssiegel Punkt für Punkt durchgegangen und haben uns überlegt welche Inhalte wir wo unterbringen möchten. Natürlich haben wir auch unser Büro ein wenig auf Vordermann gebracht sowie unsere Materialien aufgefüllt. 

Wie liefen Planung und die Begehung konkret ab? Wer war dabei, wo fand sie statt, wie wurden die Qualitätskriterien hinterfragt? 

Nora: Das Qualitätssiegel hat mit der Begehung der Klinik begonnen. Anwesend waren die Qualitätslotsin (Sonja Wollny) mit Unterstützung von Frau Hellwig, unsere Programmleitung/Koordinatorin (Nicola Küpelikilinc) und zwei Babylotsinnen (Pauline Berz & Nora Kirschning). Knapp 3 Stunden haben wir uns mit den Abläufen im Haus beschäftigt. Zu Beginn gab es eine Führung durch die Klinik, u.a. wichtig zum Nachvollziehen des Screeningprozesses und anschließend sind wir im Büro die Kriterien systematisch durchgegangen.  

Nicola: Anschließend haben wir in der Geschäftsstelle vor allem die Kriterien zur Struktur und Nutzen besprochen und viel über den Aufbau des Programms hier in Frankfurt berichtet, aber auch über unsere vielfältige Vernetzung.

Die Begehung wurde ja von einer Qualitätslotsin, also letztlich einer Kollegin aus dem Qualitätsverbund durchgeführt. Wie war das, einer Kollegin in dieser Rolle gegenüber zu sitzen? Hattet ihr das Gefühl, dass ihr euch auf Augenhöhe begegnet? 

Nora: Die Begehung in der Klinik verlief durchgehend auf Augenhöhe, dabei waren die Rollen trotzdem klar verteilt. Ich denke, es ist von Vorteil, dass die Qualitätslotsin aus den eigenen Reihen kommt und somit die Arbeit gut kennt.  

Es werden ja 20 Qualitätskriterien in den Blick genommen, insbesondere der Nutzen der Arbeit hat ein großes Gewicht im Konzept. Wenn ihr hier nochmal draufschaut, waren alle wichtigen Punkte unserer Arbeit berührt, fehlten wichtige Punkte oder waren Fragen überflüssig?  

Nora: Wir haben bemerkt, dass sich die Inhalte der Antworten bei manchen Kriterien doppeln bzw. miteinander einhergehen. Überflüssig fanden wir keine der Fragen.  

In der Vorbereitung auf die Begehung nimmt sich das Mitglied eine Liste mit den Qualitätskriterien vor und überlegt, wie es sich selbst bewerten würde, das habt ihr ja auch gemacht. Inwieweit weicht eure Selbstbewertung von der Fremdbewertung ab? 

Nicola: Wir waren etwas strenger mit uns selbst als Sonja! Aber es gab keine nennenswerten Abweichungen. 

Es wird bei der Begehung ja auch darauf geachtet, dass „Gute Lösungen“, also Abläufe, Checklisten o.a. aus dem Alltag der Babylots*innen und Leitungen erkannt und das Wissen hierüber mit den anderen Mitgliedern geteilt wird. Wurden bei euch auch „Gute Lösungen“ gesehen und wenn ja, was passiert jetzt damit? 

Nicola: Es war sehr erfreulich zu sehen, wie viele Punkte als „Gute Lösungen“ erkannt wurden. Jetzt folgt die Arbeit, diese so aufzubereiten, dass andere davon profitieren. 
Und wir sind neugierig zu sehen, welche „Gute Lösungen“ aus anderen Standorten kommen. 

Was hat euch am meisten überrascht und gefreut? 

Nicola: Gefreut hat mich die große Zahl der „Guten Lösungen“, die erkannt wurden. Überrascht hat mich, dass die Vorbereitung weniger Arbeit war, als ich befürchtet hatte! 

Woran habt ihr gemerkt, dass das Verfahren nicht nur Aufwand, sondern auch einen Gewinn für euch bedeutet? 

Nora: Bereits die Vorbereitung auf das Qualitätssiegel zeigt dem eigenen Standort Stärken und Schwächen. Deshalb hat sich der Aufwand bereits dahingehend gelohnt, dass man sich als Standort reflektieren kann. Dazu dann noch einen klaren Bericht zu erhalten, kann den Standort eigentlich nur weiterbringen.  
Nicola: Und aus Sicht der Teamleitung ist es ein Gewinn eine ordentliche Ablage am Ende zu haben! Ich bin von Anfang an dabei und wusste schon länger, dass die vielen Informationen, die entweder nur in meinem Kopf waren oder so abgelegt waren, dass nur ich die Zusammenhänge erkenne, so sortiert werden müssen, dass eine Nachfolgerin sich schnell orientieren kann. 

Was möchtet ihr den anderen Mitgliedern hierzu mitteilen? 

Der Aufwand lohnt sich! Viele Fragen der Qualitätslotsin haben uns zum Nachdenken gebracht. Lernen durch Erklären: das ist eine bewährte Methode! 

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